Abitur 1999 am Gymnasium Soltau
 
 

Vorwort - Herr Wulfert


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Liebe Abiturientinnen ,
liebe Abiturienten,

Ihr Jahrbuch ist für den Augenblick gefertigt, diesen Ihren großen Augenblick, in dem Sie die Schule verlassen. Sie wollen hier noch einmal alles versammeln, was Ihnen im Augenblick wichtig erscheint. Ihr Jahrbuch soll Ihnen aber auch den Rückblick erlauben auf diesen Augenblick, wann immer Sie es wollen oder wenn es sich so ergibt.

Sie wünschen sich ein Vorwort für all diese Blicke, die Sie in diesem Buch auf Ihre Schulzeit werfen, den Blick zurück vielleicht auf markante Ereignisse in dieser Zeit, den Blick in die Runde, auf Ihre Freundinnen und Freunde, die Mitschülerinnen und Mitschüler aus Ihrem Jahrgang, die Lehrkräfte Ihrer Schulstunden und Schulfahrten, Ihrer Albträume, Ihrer schulischen Tiefschlafphasen und Ihrer hellwachen Lernmomente, die Räume, die Treppen, die Raucherecke, das Möbiusband.

Dieses Vorwort schreibe ich in einer Situation, in der ich gleich Ihnen zurückblicke. Sie waren in Ihrer Mehrheit zwei Jahre länger als ich am Gymnasium Soltau, fünf Jahre haben wir hier gemeinsam erlebt, einige von Ihnen habe ich unterrichtet.
Nun hat ein Vorwort in der Regel wenig mit dem Inhalt des Buches zu tun, dem es vorangestellt wird.
Gewöhnlich markiert es eher so etwas wie den Abschluß der Arbeiten an diesem Buch, das mit getanem Vorwort gleichsam in sein eigenes Bücherleben geschickt wird. Das Vorwort ist häufig auch ein Blick zurück auf die Anlässe, denen sich die Idee zu einem Buch verdankt, oder ein Dank an Anreger und Helfer. Gelegentlich ist es auch der empfehlende Kommentar eines Außenstehenden an die potentielle Leserschaft, ein Hinweis darauf, weshalb der behandelte Gegenstand so wichtig oder seine Präsentation so zwingend ist.
Bei Ihrem Buch, dem Jahrbuch, kommt von all dem kaum etwas zu tragen. Ihr Buch, dessen Inhalt ich nicht kenne (und Sie zu diesem Zeitpunkt, in dem ich schreibe, auch noch nicht), wird nicht viel anders sein als die Jahrbücher, die ihm vorausgegangen sind, und die, die ihm, nach unserer Zeit, an dieser Schule folgen werden. So mag es jedenfalls für den Außenstehenden aussehen. Aber natürlich ist das Unsinn. Ihr Buch wird völlig anders sein als all die erwähnten Bücher. Es wird ein ganz individuelles Buch sein. Ihr Buch.

Es ist zum Zeitpunkt seines Erscheinens durchaus ein Buch für die Öffentlichkeit, wenngleich sie sehr klein ist: die Schulöffentlichkeit, eher wohl nur die Ihres Jahrgangs, Ihrer Angehörigen, Ihrer Lehrkräfte.

Ihr gemeinsames Buch hat aber die Eigenschaft, sich sehr bald von aller Öffentlichkeit zu lösen und ein ganz privates Buch zu werden, das im Laufe der Jahre fast nur noch zu Ihren engsten Vertrauten und vor allem und am Ende nur noch zu Ihnen selbst sprechen wird.

Darum wünsche ich Ihnen auch, dass dieses Buch so gelingen möge, dass es Ihnen hilft, Blicke zu werfen auf diesen prägenden Abschnitt Ihres Lebens und all das wiedersehen, was Ihren Jahrgang ausmacht: die Ernsthaftigkeit, das Talent, den Witz, die Ironie, die Ausgelassenheit nach dem verflixten 13. Jahr.

Sie haben in unserem Bundesland Niedersachsen im Normalfall drei Schulen besucht, die Grundschule, die Orientierungsstufe und das Gymnasium Soltau. Sie werden diese Schulen in sich tragen bis in das hohe Alter, das Sie hoffentlich alle erreichen. Ich wünsche uns und Ihnen, dass das Gymnasium Soltau einen guten Platz in der Erinnerung an Ihre Schulzeit einnehmen kann.

Weil dies alles mit Ihrem Jahrbuch verknüpft ist, wünsche ich Ihnen um so mehr, dass dieses Buch so gelingen möge, dass es Ihnen jetzt die Freude der Unmittelbarkeit und später die der Erinnerung spenden möge.

Ich wünsche Ihrem Jahrgang und jedem einzelnen von Ihnen Freude und Erfolg beim Weiterlernen - oh ja, es werden sich noch viele Schulen anschließen - und mehr Selbsbestimmung und Freiheit, als Sie bisher haben konnten, und die Lust daran und viel Glück in Ihrem weiteren Leben.






 
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